Wohnungsbau Kollektur

Wohnungsbau Kollektur

Konzept

Die Baugruppe Kollektur bringt Vielfalt nach Spinelli und schafft attraktiven Wohnraum für die unterschiedlichsten Bedürfnisse seiner künftigen Bewohner:innen. Das Gebäude schafft Begegnungsraum und stellt flexible Grundrisse für individuelle Bedürfnisse zur Verfügung.

+ QUEERER SAFESPACE

Die Baugruppe Kollektur verwirklicht ein innovatives Wohnkonzept, welches einen queer freundlichen, sozial ausgeglichenen und ökologischen Lebensraum bietet. Die Struktur der Hausgemeinschaft soll so divers wie unsere Gesellschaft und von Toleranz, Akzeptanz und Respekt geprägt sein. Das Thema würdevolles Altern stellt insbesondere für queere Menschen eine besondere Problematik dar. Klassische Care Strukturen wie eigene Kinder oder Familien fallen in vielen Fällen weg. Soziale Netzwerke spielen daher bei der Fürsorge, aber auch bei Problemen in anderen Lebenslagen eine immer größere Rolle. Diese Netzwerke sollen in der Hausgemeinschaft und Nachbarschaft gezielt gestärkt und gefördert werden. Außerdem sollen die Gemeinschaftsflächen über das Quartier hinaus offen für Vereine, Beratungsstellen oder andere gesellschaftliche Akteure sein.

Im Erdgeschoss öffnet sich das Gebäude mit dem Gemeinschaftsraum großzügig dem Quartier. Hier sollen Versammlungen, Geburtstagsfeiern, Vereinsarbeit, geselliges Beisammensein, Kochabende und Coworking möglich sein. Besonders queeren Gruppen soll hier im Quartier ein Angebot der Nutzung unterbreitet werden. Der Gemeinschaftsraum verfügt über eine Küche, ein Duschbad und eine Möglichkeit für Gästeübernachtungen. Durch Raumteiler zum Hauseingang und zur Küche/Gastraum kann die Einheit an den Platzbedarf flexibel angepasst werden. Seitlich des Gebäudes mit Zugang zur Promenade und Gemeinschaftsraum befinden sich eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten und ein Gemeinschaftsgarten, in dem gegrillt oder gegärtnert werden kann.

+ FLEXIBEL FÜR VERÄNDERUNG

Das Gebäude wurde so gestaltet, dass es jederzeit auf veränderte Rahmenbedingungen seiner Nutzer:innen eingehen kann. Der Auszug der Kinder, eine neue Liebe, der Wunsch nach Gemeinschaft oder das Ende des Studiums. Räume können flexibel zu oder abgeschaltet werden. Dies wird durch den zentralen Erschließungskern, umgeben von vier Quadranten, ermöglicht. Jeder Quadrant ist mit einem Steigschacht inklusive Anschlussmöglichkeiten für ein Bad und eine Küche versehen. Um diesen “Servicekern” reihen sich die Aufenthaltsquadranten. Diese können je nach individuellem Bedarf zu Wohnungen zusammengeschaltet werden. Somit könnten auf jedem Stockwerk vier kleine Apartments, oder aber auch drei, zwei oder sogar nur eine Wohnung geschaffen werden. Betrachtet man darüber hinaus die Anschlussmöglichkeiten der Räume nach oben und unten, ergeben sich unzählige Konfigurationsmöglichkeiten. Damit ermöglicht das Gebäude die dauerhafte Wohnraumversorgung auch bei Veränderungen in der Lebensbiografie der Bewohner:innen.

Mit seinem Dach inszeniert das Bauwerk die nachhaltige Form der Stromerzeugung mittels Photovoltaikmodulen. Die in Ost-West Ausrichtung verlegte Solarpanels definieren die Dachform. Die am Dachabschluss der Fassade ablesbare Neigung formt im Raster des Gebäudes kleine lange Satteldächer und ruft so Assoziationen mit dem Urtypus des Hauses und dem Wohnen hervor. Dies fördert den wohnlichen Charakter des Gebäudes und des Quartiers.
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+ DIE FASSADE: QUE(E)R UND GRÜN

Das nachhaltige und queere Profil soll auch in der Fassade ablesbar sein. Dazu kommt eine vorgehängte Fassade, die auch zum Schutz der darunterliegenden hochgedämmten Holzkonstruktion dient, zum Einsatz. Senkrechte, leicht geneigte Lamellen rhythmisieren das Gebäude, nehmen Bezug auf die Dachform und verdeutlichen, dass hier auch konzeptionell etwas “que(e)r” und anders ist. An großen Fensteröffnungen entwickelt sich diese Konstruktion zur Absturzsicherung im Brüstungsbereich. Die Öffnungen sind regelmäßig im Grundrissraster angeordnet und beruhigen den Baukörper. In seiner grünen Farbigkeit sucht das Gebäude den Bezug zum Park. Große, variabel nutzbare Pflanzkübel und Rankgerüste vor den Fenstern unterstreichen dies.

Das fünfgeschossige Punkthaus wird in einer nachhaltigen Holz-Beton-Hybridbauweise hergestellt. Im Zentrum des Baus steht der effizient organisierte Treppenhauskern mit Aufzugsanlage. Dieser Erschließungskern bildet in Stahlbetonbauweise das statische und brandschutztechnische Rückgrat des Gebäudes.

Kunde
Konzeptvergabe Baugruppe Kollektur

Visualisierung
Grauwald Studio

Ort
Mannheim

Jahr
2022